Draußen
wo der Fluss seicht und sandig wird
und der Mond die Sterne vertreibt,
kommt der Wind aus den Mesquites(1) über die Hügelkämme
gerauscht
geradewegs in meine Arme, genau in meine Arme
Ich reite schnell, habe einen Bund Rosen bei mir
und einen neuen Plan, den ich mir zurecht gelegt habe
heute nacht werde ich nackt geboren und begrabe meine
alte Seele
– und tanze auf ihrem Grab, ich tanze auf ihrem
Grab
Es war ein langer Weg, meine Liebe
Es war ein langer Weg, aber jetzt – endlich angekommen
Mein Daddy war nur ein Fremder,
er lebte im Hotel unten in der Stadt.
Als ich ein Kind war, war er nur irgend jemand,
jemand, den ich hier und da gesehen hab –
jemand, den ich in der Gegend gesehen hab
Und jetzt stehen sie da unten und ziehen
an meinem Hemd
ich hab ein paar eigene Kinder.
Wenn ich einen Wunsch in dieser gottverlassenen Welt
hätte,
Kinder dann wäre es,
dass Eure Fehler Eure eigenen sein mögen –
dass Eure Sünden Eure eigenen sind
Es war ein langer Weg, meine Liebe
Es war ein langer Weg, aber jetzt – endlich angekommen
Draußen unter den Armen von Kassiopeia,
wo das Schwert des Orion über den Himmel fegt,
sind es Du und ich, Rosie, die knistern wie kurzgeschlossene
Drähte
– und wie Du atmest im Schlaf, wie Du atmest im
Schlaf
Da glimmt nur noch ein Funke vom Lagerfeuer
zwei Kinder in einem Schlafsack neben uns.
Ich streiche unter dein Hemd, lege meine Hände
über Deinen Bauchnabel
und fühle noch eins da drinnen strampeln –
diesmal werde ich es nicht vermasseln
Es war ein langer Weg, meine Liebe
Es war ein langer Weg, aber jetzt – endlich angekommen
(1) Mesquites = hohe Sträucher
im trockenen Südwesten der U.S.A.
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